„Hallo, mein Name ist XY. Heute erzähle ich Ihnen etwas über ...” – kommt Ihnen das bekannt vor? Die meisten Präsentationen starten mit genau diesem Einstieg. Und meistens schaltet das Publikum bereits bei diesen Worten ab. Wir verraten Ihnen, wie Sie mit Ihrem Präsentationseinstieg wirklich überzeugen.
Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck
Kein Moment eines Vortrags ist so wichtig wie die ersten Minuten. Bereits zu Beginn entscheidet sich, ob die Neugier des Publikums geweckt wird oder die Zuhörer direkt dazu verleitet werden, das Smartphone zu zücken oder in einen 20-minütigen Halbschlaf zu verfallen. Ein guter Einstieg zieht das Publikum direkt auf Ihre Seite. Und das einzige, das noch schlimmer ist, als eine Präsentation mit langweiligen Worten zu starten, ist einen Vortrag mit technischen Problemen zu beginnen. Deshalb sollte vor der eigentlichen Präsentation immer die Technik geprüft werden. So können zumindest schon mal peinliche Einstiege in Vorträge vermieden werden.
Die Einleitung einer Präsentation ist dann gelungen, wenn sie unerwartet, originell und wirkungsvoll ist. Doch wie genau stellt man das nun an? Wir haben drei Rhetoriktipps für kreative Einstiege in Präsentationen von Conor Neill, Experte für Führungskommunikation an der IESE Business School in Barcelona, für Sie zusammengefasst.
1. Mit Fragen Neugier wecken
Ein effektiver Weg, direkt die Aufmerksamkeit des Publikums zu erlangen, ist am Anfang eines Vortrags eine Frage zu stellen. Eine spannende Frage spricht die Zuschauer direkt an und regt zum Nachdenken an. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Frage zu gestalten:
- Abstimmungsfragen: „Wie viele von Ihnen würden dieser Aussage zustimmen?”
- Provozierende Fragen oder rhetorische Fragen: „Die meisten von Ihnen würden gerade lieber auf der Couch liegen, oder?”
- Einfache Fragen, die das Publikum direkt ansprechen: „Möchten Sie Ihr Einkommen um 20% verbessern?”
- Interessante Fragen, die jeden betreffen: „Was müssen wir tun, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben?”
2. Mit Fakten schocken
Nichts hat mehr Kraft als ein schockierender Fakt. Zahlen, Daten und Fakten haben eine außergewöhnliche Wirkung. Sie wecken direkt das Interesse des Publikums und regen zum Nachdenken an. Um diese Effekte zu nutzen, empfiehlt es sich, vorher eine Tatsache zu finden, die das Publikum sowohl betrifft als auch schockiert und anschließend die Brücke zum eigentlichen Thema schlagen. Ein Beispiel wäre die Präsentation mit einem Worst- oder Best-Case-Szenario zu beginnen: „Unsere Statistiken zeigen, dass das Interesse an dem Produkt in den nächsten zwei Jahren um 50% abnehmen wird. Was möchten Sie dagegen unternehmen?”
3. Geschichten erzählen
Stellen Sie sich vor, Sie erzählen Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn eine Gute-Nacht-Geschichte. Sie sitzen am Rand des Bettes, öffnen den Mund und sagen: „Es war einmal vor einer langen Zeit…”. Und sobald diese Worte Ihren Mund verlassen, haben Sie die volle Aufmerksamkeit des Kindes. Was lernen wir daraus? Bereits als Kind wurden wir darauf trainiert, dass diese Worte den Start einer spannenden Geschichte markieren. Der wohl wirkungsvollste Weg eine Präsentation zu beginnen ist folglich, sie mit einer Geschichte einzuleiten. Auch die Präsentationslegende Steve Jobs wusste um diese Magie einer guten Geschichte und setzte Storytelling gekonnt in seinen Präsentationen ein. In einem anderen unserer Blogbeiträge verraten wir Ihnen alle 10 Schlüsseltechniken, die hinter den legendären Präsentationen von Steve Jobs stecken. Passende Geschichten, die direkt die Aufmerksamkeit Ihres Publikums in Ihren Bann ziehen, sind zum Beispiel:
- Warum ist das Thema, über das Sie präsentieren, für Sie von Bedeutung?
- Wann haben Sie angefangen bei der Firma zu arbeiten?
- Wann haben Sie das erste Mal erlebt, das jemand von dem Produkt oder der Dienstleistung Ihrer Firma profitiert hat?
All diesen Themen ist gemein, dass sie einen persönlichen Aspekt haben und gleichzeitig eine Verbindung zum Thema der Präsentation aufbauen. Bei der Storytelling-Methode sollte es folglich um die Menschen hinter den Produkten gehen und nicht um die Produkte selbst. So bauen Sie einen persönlichen Bezug zu Ihrem Publikum auf und haben es direkt auf Ihrer Seite.
Tipp: Noch wirkungsvoller wird der Effekt, wenn Sie beginnen die Story zu erzählen und dann eine kleine Spannungspause einlegen.
Fazit: Auf den Einstieg kommt es an
Der Einstieg in eine Präsentation ist wie der erste Eindruck beim Vorstellungsgespräch: Er muss sitzen. Aus diesem Grund darf auch bei der Präsentationsvorbereitung der Einstieg nicht zu kurz kommen. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit und überlegen Sie sich, was am besten zu Ihrem Publikum passt und mit welcher Strategie Sie sich wohl fühlen. Mit einem gut überlegten und idealerweise persönlichen Einstieg schaffen Sie bereits nach wenigen Minuten Vertrauen, Glaubwürdigkeit und Sympathie – und haben so mit hoher Wahrscheinlichkeit das Publikum mit seiner Aufmerksamkeit bis zum Schluss auf Ihrer Seite.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=w82a1FT5o88
Bild: ©Adobe Stock/Andrey Popov