Beim Präsentieren zählt nicht nur, was Ihre Stimme sagt, sondern auch, was Ihr Körper ausdrückt – und das ist meist eine ganze Menge! Wir verraten Ihnen, worauf es bei der Körpersprache ankommt, damit Sie bei Präsentationen rundum überzeugen.
Wir kommunizieren immer
„Man kann nicht nicht kommunizieren.” Der Kommunikationsforscher Paul Watzlawick bringt es auf den Punkt. Denn auch, wenn wir nicht unsere Stimme einsetzen, stehen wir stets im kommunikativen Austausch mit unseren Mitmenschen. Nämlich durch die Körpersprache, die durch Körperhaltung, Mimik und Gestik immer etwas aussagt. Diese nonverbale Kommunikation ist von besonderer Bedeutung, wenn Sie vor einem Publikum stehen – beispielsweise bei einer Präsentation. Denn die Körpersprache hat die Macht das gesprochene Wort zu unterstützen, das Publikum anzusprechen und in seinen Bann zu ziehen. Wer jedoch stocksteif dasteht und mit maskenhafter Mimik spricht, erreicht die Zuseher nicht. Wir verraten Ihnen hier unsere fünf besten Tipps, wie Sie Ihre Körpersprache trainieren können – und damit auch durch Ihre Körpersprache Ihr Publikum überzeugen können:
1. Blickkontakt aufnehmen
Ein Redner beginnt seinen Vortrag. Die Argumente sind gut, die Präsentationsfolien anschaulich gestaltet, doch irgendetwas stimmt nicht: Der Blick des Vortragenden geht ins Leere, statt zu seinen Zusehern. Das Resultat: Das Publikum fühlt sich nicht angesprochen und verliert schnell die Aufmerksamkeit. Ein guter Redner setzt Blickkontakt zu seinem Publikum ein. Denn das ist der einfachste Weg, den Zuhörern Wertschätzung entgegenzubringen. Besonders wichtig ist der Blickkontakt zu Beginn des Vortrags. Bevor Sie eine Präsentation starten, sollte Ihr Blick für einige Sekunden auf dem Publikum ruhen. So können Sie sichergehen, dass das Publikum Ihnen Aufmerksamkeit schenkt und bereit für den Vortrag ist. Auch Kernaussagen sollten während der Präsentation mit Blickkontakt unterstrichen werden, um ihnen mehr Bedeutung zu verleihen und die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
2. Aufrechte Haltung und festen Stand einnehmen
Nicht nur der Blick ist wichtig, wenn es um die Körpersprache bei Präsentationen geht. Auch mit der Körperhaltung kann ein Redner eine kompetente und seriöse Ausstrahlung signalisieren. Stellen Sie sich dafür mit etwa hüftbreit geöffneten Beinen hin und entspannen Sie die Schultern. So stehen Sie nicht nur fest und ruhig, sondern Sie vermitteln Ihrem Publikum auch Sicherheit und Selbstbewusstsein. Stehen die Füße zu eng zusammen, wirkt dies unsicher. Ein breitbeiniger Stand ist dagegen zu dominant. Dennoch sollte bei einer guten Präsentation die Bewegung nicht zu kurz kommen, denn an der richtigen Stelle verleiht sie einer Präsentation Dynamik und lockert den Vortrag auf. Ein weiterer Fehler ist es, sich bei einem Vortrag hinter dem Rednerpult zu verstecken. Das wirkt distanziert und baut eine Barriere zum Publikum auf.
3. Worte mit Gestik untermalen
Mit der Gestik ist der Einsatz von Armen und Händen während der Kommunikation gemeint. Wer Worte, Bilder und Situationen mit schwungvollen Bewegungen untermalt, wirkt dynamisch und locker. Zusätzlich verleihen sie wichtigen Argumenten mehr Kraft und unterstreichen Informationen. Arme und Hände, die während der gesamten Präsentation schlaff am Körper herunter baumeln, haben den gegenteiligen Effekt: Der Präsentierende macht einen unmotivierten und langweiligen Eindruck.
Nichts zu suchen haben in einer Präsentation folgende Gesten:
- Spitze Gesten, wie mit dem Zeigefinger zeigen. Verwenden Sie zum Zeigen lieber die gesamte Hand. So symbolisieren Sie Ihrem Publikum Offenheit.
- Fäuste: Eine geballte Faust sagt selten etwas Gutes aus. Auch in Präsentationen sind sie ein Tabu.
- Verschränkte Arme: Wenn Sie bei Vorträgen Ihre Arme verschränken, bauen Sie damit eine Barriere zwischen Ihnen und dem Publikum auf.
- Wildes Herumgefuchtel: Auch nicht besser, als komplett auf Gestik zu verzichten, ist zu viel Bewegung mit Armen und Händen. Verwenden Sie Gestik bewusst, um bestimmte Aussagen zu unterstreichen.
4. Authentische Mimik
Neben der Gestik spielt auch die Mimik, also die Gesichtsregungen, eine entscheidende Rolle bei Ihrer Wirkung auf das Publikum. Denn in der Mimik spiegeln sich die Emotionen des Vortragenden wider. Das mag beunruhigend wirken, doch Emotionen zu zeigen kann ein echter Vorteil sein. Denn authentische Freude über das Gesagte schwappt auch auf das Publikum über und überzeugt es schneller von Ihren Argumenten. Ein ehrliches Lächeln ist beispielsweise ein positives Signal. Eine starre und emotionslose Miene wirkt dagegen distanziert und kalt.
5. Auf die richtige Kleidung achten
Ob Sie es wollen oder nicht – bei einer Präsentation sind alle Augen auf Sie gerichtet. Dabei gehört auch ein gepflegtes und freundliches Erscheinungsbild zu einer überzeugenden Körpersprache. Achten Sie daher unbedingt darauf, dass Sie Pannen, wie offene Knöpfe oder Flecken auf der Kleidung, vermeiden. Außerdem ist es empfehlenswert, die Farbe des Outfits auf den Hintergrund während des Vortrags abzustimmen, damit die Farben nicht mit dem Hintergrund verschwimmen oder ablenken.
Fazit: Machen Sie Ihre Körpersprache zur Superkraft
Präsentationen vor einem Publikum können nervenaufreibend sein. Doch denken Sie immer daran: Nicht nur die Folien der Präsentation sind das Medium, sondern vor allem auch Sie selbst. Eine offene Körperhaltung, Mimik und Gestik können Ihnen helfen, selbstbewusster zu wirken und wichtige Informationen während der Präsentation zu unterstreichen. Wer die Wirkung des Äußeren auf das Innere und das Publikum versteht und gekonnt einsetzt, kann Körpersprache so zu einer echten Superkraft verwandeln und das Publikum begeistern.
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