Eines gleich vorweg: Perfekte, hochwertige Slides sind heutzutage ein erwarteter und entscheidender Bestandteil der meisten Reden, Präsentationen und Pitches. Damit auch Sie außergewöhnliche Folien erstellen können, müssen Sie einfach nur die folgenden (Vorher-Nachher-)Regeln befolgen.
Slides sind dazu da, um komplexe Informationen oder Nachrichten zu vereinfachen, relevante Bilder zu präsentieren und die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zu ziehen. Die erfolgreichsten Folien sind dabei allerdings diejenigen, die das Publikum aufnimmt, ohne es zu merken. Das Geheimnis: Der Inhalt wird mühelos vermittelt, passt perfekt zu den Worten des Vortragenden und unterstreicht das lebendige Storytelling. Wie auch Sie derartige Slides erstellen können, verraten wir in den folgenden VorherNachher-Tipps.
1. Strukturieren Sie Ihre Folien
Der häufigste Fehler bei der Erstellung von Slides ist der Wunsch, möglichst viel Info festzuhalten und sich designtechnisch auszutoben – was dann leider sehr of zu einem Overload führt. Derartige Folien sind nicht nur unattraktiv, sondern lenken die Aufmerksamkeit des Publikums von dem ab, was Sie eigentlich sagen möchten. Das Ziel sollte aber natürlich sein, dass Ihnen Ihr Publikum zuhört und nicht mit dem Entschlüsseln einer vollgepackten Folie abgelenkt ist.
Tipp: Überlegen Sie sich, was der Fokus ihrer Folie sein soll und platzieren Sie den Beginn Ihrer Informationen dort, wo die Augen des Publikums auf natürliche Weise hingehen. Nutzen Sie Position, Größe, Form und Farbe Ihrer Grafiken, um den chronologischen Ablauf logisch zu verdeutlichen. Schließlich kontrollieren Sie nicht nur WAS Ihr Publikum sieht, sie müssen auch kontrollieren WIE es Ihre Informationen sieht.
VORHER: optischer Overload, fehlender Fokus
NACHHER: klar strukturierter Aufbau
2. Wählen Sie Farben und Fonts mit Bedacht aus
Stellen Sie sich vor, Farben und Schrifarten sind die Gewürze Ihrer Präsentation. Wenn Sie diese mit Bedacht und Feinsinn einsetzen, verbessern Sie Ihre Folien. Wenn Sie diese allerdings willkürlich hineinwerfen, kreieren Sie ein unschönes Durcheinander.
Farb-Tipp: Farben tragen wesentlich zur visuellen Kommunikation bei und unterstützen dabei Emotionen hervorzurufen. Dabei ist es entscheidend die Farbe dem Zweck entsprechend einzusetzen. Wenn Sie beispielsweise eine Präsentation zu einem positiven Thema halten, sollten Sie helle, freundliche Farben verwenden. Wenn Sie jedoch über ein ernstes Thema wie häusliche Gewalt oder Lungenkrebs sprechen, sollten Sie sich für dunklere oder neutrale Farben entscheiden. Das gewählte Farbschema sollte sich dann durch die gesamte Präsentation ziehen. Die folgenden kostenlosen Tools können Ihnen dabei u.a. behilflich sein: Adobe Color Wheel, Coolors, Color Hunt.
Font-Tipp: Ähnliches gilt für die Schrifarten. Entscheiden Sie sich am besten für eine, maximal zwei und stellen Sie sicher, dass sie dem Ton Ihrer Präsentation entsprechen. Wichtig: Hier kommt es auf die Größe an! Der Text muss groß genug sein, um von der Rückseite des Raums gelesen werden zu können. Richtwert: 30 pt.
VORHER: verwaschene Farben, schwer lesbarer Text
NACHHER: eindeutige Farbe, gut lesbarer Font
3. Verzichten Sie auf visuelle Klischees
Wenn Sie sich auf die Suche nach Bildern machen, verwerfen Sie am besten die erste Idee die Ihnen in den Sinn kommt. Der Grund: Es könnte sein, dass es sich beim ersten Impuls um ein überholtes Klischee handelt. Widerstehen Sie am besten auch der Verlockung von (unnatürlichen) Stock- oder Google-Bildern.
Tipp: Suchen Sie nach einem neuen Ansatz für Ihr Thema. Falls Sie dabei auf ein StockBild zurückgreifen, tunen Sie es mit einem passenden Farb-Overlay oder einem grafischen Eyecatcher.
VORHER: unnatürliches Stock-Foto
NACHHER: kreativer Eyecatcher
4. Setzen Sie einen Fokus
Wenn es um Datenvisualisierung geht, ist weniger eindeutig mehr. Folgende Fragen können dabei helfen die eigenen Grafiken zu optimieren:
- Was soll das Publikum von meiner Infografik mitnehmen?
- Warum ist es für die Zuhörer wichtig das zu wissen?
- Wie passt die Info zu meiner Geschichte bzw. Botschaft?
Versuchen Sie Ihre Kernaussage zuerst für sich auf den Punkt zu bringen und arbeiten Sie diese dann auch auf Ihrer Folie klar ersichtlich heraus.
Tipp: In manchen Fällen kann es hilfreich sein, sich von einem Design-Experten beraten bzw. unterstützen zu lassen. Erfahrene Designer wissen ganz genau, wie sie die Essenz einer Aussage optisch darstellen und den Fokus eines Betrachters erfolgreich lenken können.
VORHER: keine ersichtliche Aussage der Grafik
NACHHER: eindeutige, klar ersichtliche Aussage
5. Haben Sie keine Angst vor Weißraum
Wir haben es bereits in Punkt 1 angesprochen: Der Platz auf einer Slide muss – und soll – nicht komplett ausgenutzt werden. Zumindest, wenn es um den zu vermittelnden Content geht. Um dies noch einmal zu unterstreichen, möchten wir Ihnen die folgende Vorher-Nachher-Visualisierung ans Herz legen.
Zu viel Text in unterschiedlichen Schrif-Schnitten gepaart mit gut gemeinten Effekten wie einem Hintergrundbild, wirkt bereits auf den ersten Blick überwältigend. Zudem erzeugt der Anblick Stress beim Publikum – schließlich wird dieses prompt dazu verleitet mit dem Lesen zu beginnen, um keine Information zu verpassen. Generell gilt: Ihr Publikum sollte nicht länger als zehn Sekunden benötigen, um eine Info auf Ihren Slides zu erfassen. Je schneller das Publikum wieder an Ihren Lippen statt an der Folie hängt, desto besser. Unser Tipp: Wenn möglich höchstens 18 Wörter pro Info-Einheit verwenden. Und haben Sie keine Angst vor Weißraum, sondern setzen Sie diesen selbstbewusst und designstark ein!
Etwas anders verhält es sich natürlich, wenn Sie Präsentationen per Mail versenden. Dann dürfen Sie etwas mehr ins Detail gehen, sollten aber dennoch darauf achten optisch und inhaltlich keinen Overload zu kreieren. Denn auch hier gilt die K.I.S.S.-Regel: „keep it short and simple“.
VORHER: Textbombe meets kursiv unterstrichene Headline
NACHHER: kurze, knackige und aufgeräumte Slide
6. Gönnen Sie Ihrem Publikum eine Pause
Bei manchen Themen kann es hilfreich sein, nicht nur sprachlich, sondern auch optisch eine kurze Pause einzulegen. Der Effekt: Das Publikum richtet seine ganze Aufmerksamkeit wieder auf den Vortragenden. Bei tiefgreifenden Thematiken wie häusliche Gewalt oder Lungenkrebs kann eine kurze Verschnaufpause zudem eine sehr befreiende Wirkung haben.
Wichtig dabei: Fügen Sie nicht einfach eine weiße, leere Slide in Ihre Präsentation ein. Das kann für das Publikum wie ein Fehler wirken. Wählen Sie stattdessen ein ruhiges Motiv oder färben Sie eine Slide in einer Nuance ein, die in ihr gewähltes Farbschema passt. Sollten Sie die Präsentation anschließend versenden, nehmen Sie diese Slide wieder heraus.
Die „Pause“-Slide von presono zeigt die ikonische presono-Wolke in der typischen Firmen-Farbwelt.
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