Gute Präsentationen können bewegend sein, das Publikum fesseln und von etwas überzeugen. Doch was macht eine inspirierende Präsentation eigentlich aus? Diese fünf Redner haben das Präsentieren auf den Punkt gebracht – und davon können Sie sich eine ganze Menge abschauen!
Von den Besten lernen
Die amerikanische Innovationskonferenz TED (Technology, Entertainment, Design) ist bekannt dafür, der Ursprung zahlreicher großartiger Vorträge zu sein. Das zentrale Prinzip der Vorträge lautet: „Ideas worth spreading” – ein Motto, das treffender nicht sein könnte. Das Beste daran: Die herausragendsten Präsentationen werden kostenlos auf der Ted-Talks-Website zur Verfügung gestellt. Unser Tipp: Wer selbst ein inspirierender Redner werden und seine Präsentationstechnik verbessern möchte, sollte sich durch die zahlreichen Videos klicken und sich etwas von den großartigen Rednern abgucken. Doch nicht nur die TED-Talks sind absolute Vorbilder in Sachen Präsentationen, auch Steve Jobs, Tony Robbins & Co. lieferten einige der spektakulärsten Präsentationen, die noch immer Inspiration zum Nachahmen liefern.
Wir haben einige der besten Reden aller Zeiten für Sie zusammengefasst:
1. Sheryl Sandberg: Why we have too few women leadersFacebook COO Sheryl Sandberg spricht in ihrer Rede darüber, warum im Vergleich zu Männern nur ein kleiner Prozentsatz von Frauen der Führungsspitze in der Geschäftswelt angehören. Die Präsentation der Facebook COO erreichte bis dato über sieben Millionen Menschen – sieben Millionen Menschen, die Sheryl Sandberg bewegen konnte, über dieses wichtige und sensible Thema nachzudenken. Das Geheimnis hinter diesem Erfolg? Sheryl spricht über ein Thema, das sie selbst betrifft. Während ihres Vortrags gibt sie immer wieder intime Einblicke, nicht nur in ihr berufliches, sondern auch in ihr privates Leben. Dabei setzt sie gekonnt die Storytelling-Methode ein und erzählt beispielsweise über ihre Tochter, ihre Gefühle und persönlichen Zukunftswünsche.
2. Steve Jobs: Introducing the iPhone
Steve Jobs’ Keynotes gehören noch immer zu den besten aller Zeiten. Und auch nach seinem Tod können wir noch viel vom ehemaligen Apple CEO lernen. Die wohl legendärste und bekannteste Präsentation von Steve Jobs ist die Vorstellung des iPhones im Jahr 2007 – und das kommt nicht von ungefähr. Wir nennen Ihnen drei Gründe, warum die Präsentation so überzeugen konnte:
- Das Setup:
Jobs war ein Meister im Storytelling. Und jede gute Story besteht aus drei Akten: Der Einleitung, dem Hauptteil und dem Schluss. Der Einleitung kommt dabei eine Schlüsselfunktion zu: Sie holt die Menschen ab, zieht sie in den Bann und stellt gleichzeitig die wichtigsten Rahmenbedingungen vor. Jobs hat direkt zu Beginn der Präsentation ein überzeugendes Setup aufgebaut – und zwar ohne das Produkt überhaupt zu erwähnen, nämlich mit folgenden Worten: „This is a day I've been looking forward to for two and a half years. Every once in a while, a revolutionary product comes along that changes everything ... Apple has been very fortunate. It's been able to introduce a few of these into the world. In 1984, we introduced the Macintosh. It didn't just change Apple; it changed the whole computer industry. In 2001, we introduced the first iPod. It didn't just change the way we all listen to music; it changed the entire music industry. Well, today, we are introducing three revolutionary products of this class."
- Humor:
- Die Überraschung:
Während einer Präsentation ist nichts wichtiger, als das Interesse der Leute aufrecht zu erhalten. Leichter gesagt, als getan, oder? Jobs’ Trick, um die Spannungskurve nicht abflauen zu lassen: Eine Überraschung einbauen. Oder, wie Jobs es oft nannte: „One more thing“. Denn Überraschungen steigern die Aufmerksamkeit und sorgen dafür, dass wir uns Informationen besser einprägen können. Bei der Vorstellung des iPhones baute Steve Jobs die Überraschung bereits zu Beginn ein. Er stellte drei verschiedene Produkte vor (die Zahl Drei ist übrigens ein weiterer Kniff der Präsentationslegende): Ein iPod mit Touch-Funktion, ein revolutionäres Mobiltelefon und ein innovatives Kommunikationsgerät. Der Twist? Es waren nicht drei Produkte, sondern im Endeffekt nur eins: Das iPhone.Alle Techniken hinter den legendären Präsentationen von Steve Jobs können Sie hier nachlesen.
3. Dan Pink: The Puzzle of MotivationDer US-amerikanische Schriftsteller Dan Pink schaffte es mit seiner Präsentation „The Puzzle of Motivation“ über 18 Millionen Menschen zu erreichen. Seine These: Anstatt bei der Motivation von Mitarbeitenden nur auf extrinsische, also äußere, Faktoren, wie Gehaltserhöhungen und Co., zu setzen, sollten intrinsische Anreize stärker in den Fokus gerückt werden. Konkret bedeutet das, dass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zugehört werden sollte, um ihre Leistungsbereitschaft zu erhöhen. Diese Kernaussage verpackt Pink in seiner Rede – der Technik des Storytellings folgend – in eine persönliche Geschichte über seine gescheiterte Karriere als Anwalt. Darüber hinaus legt er großen Wert darauf, seine These anschaulich zu machen: Fast die Hälfte seiner Vortragszeit verwendet er hierfür, indem er das Thema anhand des „Kerzen-Problems” erläuterte, was im Video ausführlich zu sehen ist.
Ein weiterer Faktor, der den Erfolg von Pinks Präsentation erklärt, ist sein gezielter Einsatz von Mimik und Gestik. Denn der Körpersprache kommt während Präsentationen eine besondere Bedeutung zu – welche, das können Sie hier nachlesen.
4. Tony Robbins: The Power of Beliefs
Ein weiterer Redner, der die Bedeutung von Körpersprache, Mimik und Gestik in Präsentationen verdeutlicht, ist Tony Robbins. Bei seiner Präsentation „The Power of Beliefs“ verzichtete er komplett auf PowerPoint und Co. und nutzte lediglich ein Whiteboard und einen Stift, um seine Ideen zu veranschaulichen. Vielmehr unterstreichte er seine Kernaussagen mit Gestik, zeigte Emotionen über Mimik und verschaffte sich mit seiner Körpersprache und seiner Stimme Gehör und Autorität.
5. Amy Tan: Where Does Creativity Hide?
In ihrer Rede geht die Schriftstellerin Amy Tan dem kreativen Schaffensprozess auf den Grund. Sie sucht dabei nach Antworten auf die Frage, wie Kreativität entsteht und wie sich der kreative Prozess entwickelt hat. Ähnlich wie alle guten Redner setzte sie dabei starke Bilder, Humor und Storytelling-Elemente ein. Doch etwas macht Amy Tans Präsentation so einzigartig: Anstatt eine vollkommen ausgereifte Idee zu präsentieren, bezieht sie das Publikum immer wieder durch Fragen in die Thematik mit ein und inspiriert dieses, aktiv über die angesprochenen Themen nachzudenken: „Was ist Kreativität und wie kann ich sie in mir selbst auslösen?“ Damit zeigt Amy Tan, wie wichtig es ist, die Zuhörerinnen und Zuhörer interaktiv in die Präsentation mit einzubeziehen.
Fazit: Die Erfolgsfaktoren hinter den besten Reden aller Zeiten sind vielschichtig
Die besten Präsentationen, die je gehalten wurden, könnten in ihren Thematiken kaum unterschiedlicher sein. Doch egal zu welchem Thema die Präsentationen gehalten wurden, sie alle haben wichtige Punkte gemeinsam, die das Publikum in jedem Fall in ihren Bann ziehen. Dazu gehören:
- Storytelling: Steve Jobs und Co. verpackten ihre Präsentationen stets in eine Geschichte, die idealerweise aus drei Akten besteht, in der überraschende Momente eingebaut werden und persönliche Elemente Platz finden.
- Körpersprache: Gezielt eingesetzte Körpersprache kann Aussagen unterstreichen und Emotionen vermitteln.
- Humor: Humor lockert die Stimmung auf und wirkt sympathisch.
- Interaktivität: Der beste Trick, das Publikum bei Laune zu halten, ist es, es selbst mit einzubeziehen.
- Starke visuelle Eindrücke: Eine gute Präsentation lebt von starken Bildern und visuellen Elementen.
Quelle: https://24slides.com/presentbetter/10-influential-presentations-ever-given/ Bild: ©Adobe/matteozin