„2 Minuten 2 Millionen“: Wir beantworten die 10 wichtigsten Fragen zur Investment-Show

28.04.2020

„2 Minuten 2 Millionen“ gehört zu den erfolgreichsten TV-Sendungen von PULS4. Dass wir Seven Ventures-Investor Daniel Zech im Zuge unserer Teilnahme von unserer Präsentationssoftware überzeugen und 1 Million Euro Medienbudget ergattern konnten, macht uns natürlich besonders stolz. Wie wir das geschafft haben, welche Vorbereitungen dafür nötig waren und was nach der Sendung noch alles auf uns zukam? Wir beantworten die zehn wichtigsten Fragen rund um das erfolgreiche TV-Format. Jede Menge Tipps für künftige Teilnehmer inklusive!

1. Wie kommt man zu „2 Minuten 2 Millionen“ in die Show – und auf welchem Weg hat es presono geschafft?

Um an der Show teilnehmen zu können, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man bewirbt sich auf Eigeninitiative oder man wird direkt von den Sendungsmachern via E-Mail angefragt. Auf uns traf Letzteres zu. Dennoch mussten wir den gesamten Bewerbungsprozess durchlaufen und uns wie auch alle anderen schriftlich bewerben. Nach dieser Einstiegsrunde folgte ein zweiminütiger Video-Pitch und schließlich die Einladung für die TV-Aufnahme. Gut zu wissen: Die Aufnahme findet mehrere Monate vor der Ausstrahlung statt. Wir standen im Oktober 2019 vor den TV-Kameras und flimmerten erst im Februar 2020 über die TV-Bildschirme. Die aktuelle Staffel läuft sogar bis Mai, d.h. es kann zwischen Dreh und Ausstrahlung viel Zeit vergehen.

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2. Was geschieht am Drehtag bei PULS4 und wieviel Zeit muss man dafür einplanen?

Es ist auf jeden Fall ratsam sich den Drehtag frei zu halten. Unser Dreh war für mittags angesetzt, wir mussten allerdings bereits um 6 Uhr Früh vor Ort sein, um Organisatorisches zu erledigen und alle Vorbereitungsschritte vor Ort zu durchlaufen. Nach einem Outfit-Wechsel standen dann Aufnahmen, Interviews und Briefings im „Wartebereich“ auf dem Programm. Bevor es zum Pitch ging, wurde noch der Gang zur Studio-Tür gefilmt, nach dem Pitch die Team-Beratung zum angebotenen Investment. Darauf hin folgten noch ein paar abschließende Gespräche.

3. Was ist das für ein Gefühl, wenn man im Studio steht, Interviews gibt und Backstage mitfiebert?

Es ist schon sehr spannend, wenn einem am Weg zum Studio bekannte Gesichter von PULS4 und der ein oder andere Investor über den Weg laufen. Ein Kamerateam und Scheinwerferlicht live erlebt zu haben, ist schon eine besondere Erfahrung. Da kann man sich einmal kurz wie ein TV-Star fühlen.

4. Wie oft darf man den 2-Minuten-Pitch aufnehmen – und wie oft werden die einzelnen Szenen im Gespräch mit den Investoren gedreht?

Wer denkt, dass der Pitch mehrmals gedreht werden kann, weil er nicht live im Fernsehen übertragen, sondern aufgezeichnet wird, liegt leider falsch. Sobald die Pitcher das Studio der Investoren betreten, läuft die Aufnahme, die später auch gezeigt wird – mit allen Pannen und Versprechern. Es heißt also: „Jetzt oder nie!”Als begleitendes Team konnten wir den Pitch dann nur noch Backstage über den Bildschirm mitverfolgen und aufgeregt die Daumen drücken.

Nervenkitzel: Flo, Pezi und Sebastian (v.li.) fieberten Backstage mit © presono

5. Wie hat sich presono auf den Pitch vorbereitet und worauf sollte man generell besonders achten?

Um einen professionellen Pitch abzuliefern, sollte man sich unbedingt intensiv mit der Präsentation auseinandersetzen. Wir haben unseren Text mehrfach überarbeitet und den Pitch intensiv mit und ohne Publikum, mit geschlossenen Augen und sogar beim Liegestütze machen geübt. Das ist übrigens ein guter Tipp, um den Text wirklich zu verinnerlichen und eine gute Übung, um sich nicht durch äußere Einflüsse ablenken oder irritieren zu lassen. Weiters haben wir mit mehreren Personen gesprochen, die bereits bei „2 Minuten 2 Millionen“ gepitcht haben und Fragen gesammelt, die die Investoren möglicherweise stellen könnten.

Jetzt oder nie: presono-CEO Martin Behrens beim TV-Pitch ©PULS4/Gerry Frank

6. Worauf sollte man bei der eigenen Firmenbewertung achten?

Das ist in der Start-up Welt momentan – auch unabhängig von „2 Minuten 2 Millionen“ – ein viel diskutiertes Thema (siehe z.B. Berichte in Der Brustkasten & Trending Topics). Auf jeden Fall sollte man realistisch bleiben und möglichst objektiv betrachten, wo man steht und was der tatsächliche Wert ist, den man bereits generiert hat. Allein mit einer Idee und einem Prototypen kann man nicht in utopischen Investmentsphären schweben. Wir befinden uns ja immerhin in Österreich, d.h. US-amerikanische Bewertungsmaßstäbe bzw. Ansätze gelten hier nicht automatisch genauso.

Wenn man allerdings schon eine Lösung bzw. ein Produkt entwickelt hat und signifikante Umsätze vorweisen kann, sieht die Sache schon wieder etwas anders aus. Bei einem Angebot an die Investoren von „2 Minuten 2 Millionen“ sollte man sich allerdings nicht nur auf die Barmittel versteifen, die ein Investor möglicherweise einbringt, sondern auch den Wert der jeweiligen Erfahrungen, des Netzwerkes und Know-hows berücksichtigen.

7. Was ist der beste Zeitpunkt, um als Start-Up bei „2 Minuten 2 Millionen“ mitzumachen und mit welchen Geschäftsmodellen ist es sinnvoll in die Show zu gehen?

Hier gibt es leider keine Pauschal-Antwort, denn es kommt stark darauf an, welche Ziele man verfolgt. Je nachdem ob man Investment, Netzwerk oder Know-how benötigt, muss man den für sich richtigen Zeitpunkt festlegen. Wenn man ein Produkt fertig entwickelt und mit der Vermarktung begonnen hat und erste solide Zahlen messbar sind, kann das bereits ein guter Zeitpunkt sein, um ein Investoren-Netzwerk sowie ein Investment für eine erste Skalierung zu nutzen.

Eine frühzeitige Investmentsuche kann natürlich auch funktionieren, allerdings wird von Investoren meist ein bereits messbarer Output erwartet. Wenn man in der Entwicklung hingegen bereits „zu weit“ und somit „zu teuer" ist, ist der Investment-Case für eine solche Sendung oft nicht mehr gegeben. Anders verhält es sich allerdings, wenn man sich mit einem B2C-Produkt zum Beispiel in Deutschland bereits etabliert hat und neu in den österreichischen Markt einsteigen möchte.

In Bezug auf das Geschäftsmodell ist für die rund 300.000 – 400.000 Zuseher von „2 Minuten 2 Millionen“ natürlich ein B2C Start-up am spannendsten. Hier kann sich der Zuseher im besten Fall mit dem Produkt und den Gründern identifizieren und auch für sich bewerten, ob für ihn Bedarf an der vorgestellten Lösung besteht. Aufgrund der hohen Sendungsreichweite profitieren aber natürlich auch B2B2C sowie B2B Unternehmen stark von einer Teilnahme bei „2 Minuten 2 Millionen“. Und das nicht nur vom Werbewert der Sendung, sondern auch vom Feedback und den möglichen Investments der Investoren.

8. Mit welchen Überraschungen sollte man bei „2 Minuten 2 Millionen“ rechnen?

Generell sollte man mit allem rechnen, flexibel sein und sich von kurzfristigen Änderungen nicht aus dem Konzept bringen lassen. In unserem Fall fand zum Beispiel ein Investoren-Wechsel statt. Katharina Schneider war an unserem Drehtag verhindert und so saß plötzlich Heinrich Prokop als Vertretung in der Jury.

Im Zuge der Interviews, die im Laufe der Sendungsgestaltung stattfinden, sollte man sich zudem auf eine sehr breite Palette an Fragen – vom Werdegang über Infos zum Team und Unternehmen bis hin zu Privatem – einstellen.

Überraschung: Statt Katharina Schneider saß Heinrich Prokop in der Jury ©PULS4/Gerry Frank

9. Wie kommt ein Deal mit einem „2 Minuten 2 Millionen“-Investor zustande? Welche Schritte muss man hier einleiten und welche Vorkehrungen sollte man treffen?

Was während der Sendung gesagt und vereinbart wird, ist weder fix noch rechtlich bindend. Die eigentlichen Verhandlungen finden erst nach der Sendung und ohne Kameras statt. Hier werden – in unserem Fall gemeinsam mit bereits bestehenden Business-Angels – alle Detailabsprachen zu Investmenthöhe, Bewertung und Abwicklung getroffen bzw. die Vereinbarung aus der Sendung nochmal näher spezifiziert. Zudem folgt eine (zumindest kleine) Due-Diligence-Prüfung und abschließend die Ausgestaltung der Investment-Verträge.

Um alle Abläufe möglichst reibungslos zu gestalten, ist es natürlich wichtig alle Unterlagen parat und sauber aufbereitet zu haben. Weiters ist es essentiell die Investment-Verhandlungen proaktiv voranzutreiben und den Deal mit einem hohen Maß an Eigeninitiative zum Abschluss zu bringen. Wir haben für unseren Deal inzwischen alles fertig vorbereitet und die Verträge befinden sich in der Finalisierung. Somit sollten diese in den nächsten Wochen unterzeichnet werden können. #staytuned

Jackpot: Daniel Zech von Seven Ventures sagte in der Show 1 Million Euro Medienbudget zu ©PULS4/Gerry Frank

10. Worauf sollte man sich vor der Ausstrahlung der Sendung vorbereiten und was passiert, nachdem die Sendung ausgestrahlt wurde?

Webshop bzw. Website sollten unbedingt auf Vordermann gebracht und auf sehr hohe Zugriffszahlen vorbereitet werden. Wenn man als B2C Unternehmen Produkte ausliefert, sollte man sich für die Tage nach der Ausstrahlung auf ein intensives Verpacken und Versenden vorbereiten.

Weiters sollte man seine Follower und sein Netzwerk über die Teilnahme bei „2 Minuten 2 Millionen“ informieren und ordentlich die Werbetrommel rühren. Aber Achtung! Man darf dies erst sieben Tage vor der Ausstrahlung tun und natürlich nichts vom Ausgang und Ergebnis des Pitches verraten. Unserer Meinung auch besonders wichtig: Egal ob der Pitch mit oder ohne Investment ausgeht, gefeiert werden sollte am Abend der Ausstrahlung auf jeden Fall. Denn die Teilnahme ist ein tolles Erlebnis, auf das man stolz sein kann.

Sendung verpasst? HIER geht’s zu unserem Pitch!

Noch mehr persönliche „2 Minuten 2 Millionen“-Einblicke und TV-Pitch-Erfahrungen gibt’s außerdem in Folge #4 des Start-up Podcasts Achtung Achterbahn von presono-CEO Martin Behrens und andmetics-CEO Hannes Freundenthaler. Jetzt reinhören!