Wir sind jetzt mal ganz realistisch: Nicht jede Startup-Idee wird einem Raum voller Investoren ans Herz gehen. Das ist jedoch nicht weiter schlimm, denn das Gefühl, das Sie den Investoren tatsächlich einflößen wollen, ist die Angst etwas zu verpassen bzw. die Angst, dass jemand anderes den Deal wegschnappen könnte. Dafür brauchen Sie jedoch nicht nur den perfekten Pitch, sondern auch das perfekte Pitch Deck. Was ein Pitch Deck ist, wie man ein Pitch Deck aufbaut und worauf man dabei unbedingt achten sollte, verraten wir jetzt!
Was ist ein Pitch Deck?
In einem Pitch Deck werden auf wenigen Folien die wichtigsten Unternehmens- bzw. Businessplan-Inhalte gesammelt. Damit erhält ein Wagniskapitalgeber in kürzester Zeit einen Überblick über die Geschäftsidee und den Finanzierungsbedarf.
Für den optimalen Aufbau des Pitch Decks gibt es übrigens eine Vielzahl an unterschiedlichen Ansätzen. Wir empfehlen eine Orientierung am bereits erfolgreich etablierten Konzept von Sequoia Capital.
Warum ist ein Pitch Deck für Investoren so wichtig?
Kapitalgeber haben das Luxusproblem mit Anfragen überhäuft zu werden. Ihre Aufgabe ist es daher, die erfolgversprechendsten Ideen und Start-ups im Trüffelschwein-Modus zu selektieren. Das erfordert nicht nur eine gewisse Sorgfalt, sondern auch jede Menge Zeit. Damit diese effizient und effektiv genutzt werden kann, ist ein perfekt vorbereitetes Pitch Deck, bestehend aus rund zehn bis dreizehn Slides, das A und O jeder Investment-Suche. Einsendungen in Form eines Businessplans sind hingegen selten hilfreich, da die Zeit zur vollständigen Durchsicht meist fehlt.
WICHTIG: Bei Live-Pitches sollten Sie unbedingt die Zeit im Blick haben. Ist der Pitch für nur eine Minute angesetzt, sollten Sie sich auf maximal drei bis vier Slides mit den wichtigsten Facts und Highlights beschränken. Bei einem Drei-Minuten-Pitch sollten Sie mit zehn Slides auskommen und bei einem Zehn-Minuten-Pitch können Sie die einzelnen Themen auf mehrere Folien aufgliedern.
Wie ist ein Pitch Deck aufgebaut?
Eine der wichtigsten Präsentationsregeln gilt auch für Investment-Pitches: In der Kürze liegt die Würze! Sparen Sie daher beim Text, setzen Sie auf aussagekräftige Bilder, Videos und Grafiken und versuchen Sie auf dem knapp bemessenen Platz Emotionen zu wecken und die Story hinter Ihrem Start-up zu erzählen.
Wie Sie zum überzeugenden Storyteller werden, können Sie hier nachlesen!
Etwas anders verhält es sich übrigens, wenn Sie Ihr Pitch Deck bereits vor oder auch nach dem Pitch an potentielle Investoren aussenden. Hier dürfen Sie Ihr Unternehmen etwas ausführlicher präsentieren und vertiefende Hintergrundinformationen zur Entscheidungsfindung bereitstellen.
WICHTIG: Je nach Geschäftsmodell können sich Aufbau und Inhalt Ihres Pitches leicht unterscheiden. Wir halten uns folglich wie bereits erwähnt an die bekannte Struktur von Sequoia Capital und fokussieren uns auf Pitch Deck-Tipps für Live-Präsentationen. Die wichtigsten Elemente, die bei Ihrem Live-Pitch – unabhängig vom gewählten Präsentationsmodell – auf gar keinen Fall fehlen dürfen, sind Ihre zentrale Botschaft, das Problem und dessen Lösung, Ihr Produkt und Ihr USP gegenüber dem Mitbewerb sowie Ihr Business-Modell.
1. Slide: Leitsatz
In der Einleitung des Pitch Decks stellt man das Start-up in wenigen Worten vor. Halten Sie diese Slide so schlicht wie möglich und formulieren Sie in einem prägnanten, kurzen Satz was Ihr Start-up ausmacht. Im Pitch Deck von Airbnb lautet dieser zum Beispiel: „Book rooms with locals, rather than hotels“.
WICHTIG: Auf der ersten (und letzten) Folie sollten unbedingt auch die Kontaktdaten angegeben werden!
TIPP: Aufgrund der allgemein kurzen Aufmerksamkeitsspanne ist es entscheidend, das Interesse der Investoren gleich in den ersten Sekunden für sich zu gewinnen. Hierfür startet unser CEO Martin Behrens bei Live-Terminen z.B. gerne mit einer Frage: „Wer von Ihnen hatte in den letzten Tagen mit Präsentationen zu tun und war von diesem Thema bzw. dem benutzten Tool genervt?” Folglich zeigt meist ein Großteil der Zuhörerschaft auf, der sofort emotional involviert und direkt daran interessiert ist zu hören, was als nächstes kommt. Wichtig: Unbedingt vorab abwägen, ob Zeitfenster und Rahmenbedingungen einen derartigen Einstieg zulassen!
2. Slide: Team
Investoren lieben nicht nur spannende Businesskonzepte, sondern vor allem auch herausragende Teams! Stellen Sie daher neben sich selbst auch Ihre wichtigsten Teammitglieder, deren Talente, Erfahrungen und Know-how sowie die Rolle im Unternehmen vor. Kurz: Wer sind Sie und was macht Sie und Ihr Team zu Top-Unternehmern?
3. Slide: Problem
Jede gute Idee löst auch ein Problem! Versuchen Sie dieses nachvollziehbar zu beschreiben und zeigen Sie auf, wie Sie die aktuelle Situation Ihrer Zielgruppe nachhaltig verbessern.
TIPP: Halten Sie für etwaige Fragen eine Marktanalyse bereit!
4. Slide: Lösung
Präsentieren Sie im nächsten Schritt Ihr Produkt bzw. Ihre Dienstleistung als die optimale Lösung für das beschriebene Problem. Verlieren Sie sich dabei nicht in Details und achten Sie darauf eine klare, verständliche Botschaft zu senden.
5. Slide: Produkt bzw. Dienstleistung
Auf dieser Slide sollten Sie die wichtigsten Funktionsweisen und Features Ihres Produktes darstellen. Setzen Sie hierbei wenn möglich auf visuelle Unterstützung, um Ihre Produkte, Ideen oder Dienstleistungen in Form von Bildern, Videos, Demos oder anderen „Show and Tell“-Möglichkeiten präsentieren und greifbar machen zu können.
TIPP: Unterdrücken Sie den Drang alle Details auf diese Slide zu packen, denn auch hier lautet das Motto „keep it short & simple“.
PRAKTISCH: Mit unserem Tool können Sie mittels Overlays vertiefende Informationen hinterlegen und Ergänzungen auf Nachfrage der Gesprächspartner mit nur einem Klick sichtbar machen. Dies ist nicht nur während einer Präsentation äußerst hilfreich, sondern auch ein smartes Mittel, um das Pitch Deck, das anschließend an die Präsentation versendet wird, mit zusätzlichen Infos anzureichern – denn für diese Entscheidungshilfe sind nicht nur mehr Text und Hintergrundinformationen erlaubt, sondern sogar erwünscht.
6. Slide: Markt und Marktchancen
Erörtern Sie auf dieser Folie Ihre Zielgruppe und die für Ihre Produkte und Dienstleistungen entsprechende Marktgröße. Halten Sie auch hier eine geeignete Marktstudie bzw. Ihre eigenen Marktforschungsergebnisse bereit und geben Sie passend dazu einen kurzen Einblick in Ihre Marketingpläne.
TIPP: Um die Zuhörer nicht mit einer Flut an Zahlen, Daten und Fakten zu überfordern, empfehlen wir hier den Fokus auf ein bis zwei wesentliche Kennzahlen zu setzen. Weniger ist auch hier definitiv mehr!
7. Slide: Wettbewerb
Wettbewerb gibt es immer! Listen Sie daher die wichtigsten Unternehmen auf, die das selbe Problem wie Ihr Start-up lösen und zeigen Sie kurz und knackig, wie Sie sich von der Konkurrenz unterscheiden und wie Sie sich am Markt positionieren.
8. Slide: Alleinstellungsmerkmal
Um Investoren von Ihrem Produkt, Ihrer Idee oder Ihrer Dienstleistung zu überzeugen, ist ein deutlicher USP mit nachhaltigem Kundenmehrwert ein Muss! Zeigen Sie daher auf dieser Folie, inwiefern sich Ihr Produkt von den bereits bestehenden unterscheidet und was es gegenüber der Konkurrenz so attraktiv macht.
9. Slide: Geschäftsmodell und Finanzen
Let’s talk numbers! Unternehmen haben ein primäres Ziel: Geld verdienen. Auf dieser Slide müssen Sie daher nachvollziehbar darlegen, auf welche Weise Sie ab wann Umsätze generieren. Das Business Model Canvas skizziert dabei auf optimale, plakative Weise, wie Ihr Geschäftsmodell funktioniert und welche Angebote und Leistungen welche Vorteil für welche Kunden und folglich welchen Umsatz bringen. Sollten Sie über mehrere Einnahmequellen verfügen, sollten Sie sich auf die wesentlichen Umsatzbringer fokussieren.
TIPP: Ein Finanzplan kann zusätzlich dabei helfen die wichtigsten Zahlen, Daten und Fakten übersichtlich auf diese Folie zu bringen.
10. Slide: Aktueller Status und Meilensteine
Im Gegensatz zur amerikanischen Philosophie ist für europäische Kapitalgeber ein „Proof of Concept" häufig Voraussetzung für ein Investment. Dieser Beweis kann zum Beispiel durch erste Umsätze oder die Zahl aktiver Nutzer erbracht werden. Präsentieren Sie auf dieser Folie daher neben Ihrem Status Quo auch besondere Meilensteine bzw. bestehende Kunden und Testimonials.
11. Slide: Kapitalbedarf und Call to Action
Das Ziel der meisten (Investment-)Pitches ist es, einen Investor davon zu überzeugen, Kapital für das eigene Start-up bereitzustellen. Folglich müssen Sie darlegen, welche finanziellen Mittel Sie benötigen, wofür Sie diese einsetzen und was Sie damit erreichen möchten.
Abschließend sollten Sie die allseits beliebte – und gähnlangweilige –„Danke für Ihre Aufmerksamkeit“-Slide übrigens durch eine catchy „Call to Action-Folie“ ersetzen. Wir beenden unsere Präsentation zum Beispiel gerne mit: „Starten Sie mit uns die nächste Generation der Präsentation!“
Weitere Folien, die Sie in Ihr Pitch Deck aufnehmen können:
Auch wenn Sie Ihr Pitch Deck grundsätzlich so kurz wie möglich halten sollten, kann es sein, dass Sie noch ein paar zusätzliche Folien benötigen, um Ihr Unternehmen bzw. Ihre Story vollständig zu erklären. Die folgenden Slides sind u.a. häufig in Investoren-Präsentationen zu finden:
Partnerschaften
Falls Sie bereits wichtige strategische Partnerschaften (z.B. im Vertrieb) eingegangen sind, die einen entscheidenen Erfolgsfaktor darstellen, ist es wichtig, diese zu präsentieren.
Exit-Strategie
Bereits etablierte, wachstumsstarke Start-ups haben häufig auch eine „Exit-Strategie“-Slide in ihrem Pitch Deck. Diese skizziert neben den potenziellen Erwerbern bekannte Fälle ähnlicher Unternehmen und deren Exits.
Vertiefende Unterlagen
Zusätzlich zu Ihrem Pitch Deck sollten Sie vertiefende Folien parat haben, die Sie auf Anfrage zur Verfügung stellen können. Die Vorbereitung dieser ergänzenden Detail-Slides kann darüber hinaus sicherstellen, dass Sie Ihre Präsentation nicht mit zu vielen Informationen überladen.
Ihre Pitch-Vorteile mit presono:
Ein professioneller Pitch endet nicht mit der letzen Slide, sondern mit der Nachbearbeitung, denn Investoren benötigen anschließend immer auch die entsprechenden Pitch-Unterlagen, um diese in Ruhe studieren zu können. Mit unserem Tool können Sie Ihre gehaltene Präsentation direkt via Shared-Link an Ihre Gesprächspartner senden und anschließend sowohl die gehaltene Präsentation, als auch das Klickverhalten der Investoren detailliert auswerten.
Darüber hinaus profitieren Start-up- und Gründer-Teams von unserem zentralen Content-Management. Damit sind nicht nur alle Daten sicher an einem Ort gesammelt, etwaige Änderungen wie zum Beispiel aktuelle Umsatzzahlen können mit nur einem Mausklick gespeichert und dem gesamten Team schnell und unkompliziert neu zur Verfügung gestellt werden. Einem erfolgreichen Pitch sollte damit – vor allem von technischer Seite – nichts mehr im Wege stehen.
In diesem Sinne wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrem nächsten Pitch!