Der Weihnachtsmann und die KI

21.12.2023

Neunhundertsechsundneunzigtausend, Neuhundertsiebenundneunzigtausend, … Weihnachtsmann Klaus beobachtet auf seinem Xmas-Book im Live-Modus die Downloadzahlen seiner Wichtel-App. Seit er die Idee, Preloved Presents mit Wunschzetteln zu matchen im Rahmen des FlyUSA Programms in New York vor zahlreichen Investoren präsentiert hat, ist ein regelrechter Run auf die App ausgebrochen. Neunhundertachtundneunzigtausend, Neunhundertneunundneunzigtausend … Plötzlich wollten alle Teil der weihnachtlichen Nachhaltigkeitsbewegung werden. Mark Salztal kann seither nicht genug davon bekommen, die App auf Fakebook zu promoten, Elon Dusk xittert sich die Finger wund und Matthias Schlaumann heftet sich den Erfolg des Weihnachtsmanns in seinen unzähligen Werbevideos auf die Fahnen. Eine Million …

Der Weihnachtsmann schluckt. Eine Million Downloads. Er sollte sich freuen, aber stattdessen macht sich ein mulmiges Gefühl in seiner Magengrube breit. Wie sollten sie diesen Ansturm parallel zum regulären Weihnachtsbusiness managen? Ihre Ressourcen waren ausgeschöpft, die Geschenkewerkstatt zum Bersten voll, die Überstundenliste der Elfen besorgniserregend. Ein dumpfer Knall reißt Klaus aus seinen Gedanken. „Weihnachtsmann …“ Hafffu, hafffu. „Hast du schon gesehen …“  Hafffu, hafffu. „Eine Mill …“ Hafffu, hafffu. „Ja, ich habe es gesehen.“ Der Weihnachtsmann schließt die Augen, fasst sich mit Daumen und Zeigefinger an die Nasenwurzel und deutet dem keuchenden Knecht Ruprecht sich hinzusetzen. „Wir müssen dringend etwas unternehmen. Im Sekundentakt werden neue Preloved Presents angeliefert. Ich weiß nicht, wie lange wir dieses Tempo noch halten können.“ Hafffu. Gerade als Ruprecht wieder zu seiner normalen Atemfrequenz zurückfindet, stürzen Elfendame Marie und Erzengel Gabriel ins Büro des Weihnachtsmanns. Hinter ihnen ein ungelenk taumelnder Elf. 

„Wir haben gute Neuigkeiten!“ Die beiden schreien beinah vor Aufregung. „cBay und willbesitzen haben soeben die Kooperationsverträge unterzeichnet. Schon bald wird es Schnittstellen zur Wichtel-App geben. Und auch Mamazon CRIME möchte Ressourcen zur Verfügung stellen und uns mit ihrem Influencer-Programm connecten. Dazu brauchen wir allerdings dein Go!“ Der Weihnachtsmann öffnet die Knöpfe seines Mantels und wischt sich mit dem Handrücken über die mit Schweißperlen benetzte Stirn. Seit er das Investment-Angebot von Sepp Kezos im Big Apple abgelehnt hat, präsentiert der milliardenschwere Unternehmer – der sich laut seinem Investment-Manager selbst als eine Art Weihnachtsmann bezeichnet – immer wieder neue Ideen, um mit der Weihnachts-GmbH ins Geschäft zu kommen. Bisher hatte er immer dankend abgelehnt. Die WoMenpower von Mamazon CRIME könnten sie aktuell aber tatsächlich gut benötigen. Der Weihnachtsmann lehnt sich zurück, verschränkt die Arme und legt seine Stirn in Falten, wobei ihm seine Lesebrille beinah von der Nasenspitze rutscht.

„Und wer ist das hier?“ Klaus deutet auf den etwas unbeholfenen Elfen, der sich hinter Marie und Gabriel versteckt hat. „Oh, das ist Rob #X1 – ein Prototyp. Ich habe ihn mit unserem 3D-Drucker gedruckt. Noch ein paar Updates und dann können wir hoffentlich bald in Seriendruck gehen.“ Marie kann ihren Stolz nicht verbergen und grinst von einem Ohr zum anderen. Klaus kratzt sich am Kopf während sein Blick mehrmals zwischen der jungen Elfendame und dem tapsigen Cyber-Elf hin und her wandert. „Zur Unterstützung von Findus und den Elfenkollegen“, erklärt Ruprecht, der die Verwirrung im Gesichtsausdruck des Weihnachtsmanns sofort erkennt. „Ah, na klar!“ Der Weihnachtsmann wirkt erleichtert, ärgert sich aber insgeheim, seinem Digitalisierungsteam gedanklich schon wieder hinterher zu hängen.  

„Das allein löst aber unser Logistikproblem nicht. Wir brauchen mehr Platz und neue Prozesse, um wieder auf Kurs zu kommen“, gibt Klaus zu bedenken. „Ganz zu schweigen vom enormen Mehraufwand für das Wunschzettel-Übersetzungsbüro und die Kommunikationsabteilung am Weihnachtspostamt. Die Kollegen dort müssen nun auch noch die Beschreibungen der Preloved presents anfertigen und die Liste der Geschenkideen in der Wichtel-App updaten. Das sind mehr als 10.000 Arbeitsstunden, die wir nun zusätzlich leisten müssen.“ Mit einem Ruck springt Knecht Ruprecht auf und stürmt aus dem Besprechungsraum. „Um das Platzproblem kümmere ich mich!“ 

Erzengel Gabriel kramt in seinen Manteltaschen. Immer wieder greift er abwechselnd mit der linken und dann wieder mit der rechten Hand in die vielen Innen- und Außentaschen, bis er endlich fündig wird und sein XmasPhone herauszieht. Kurz tippt er darauf herum zeigt mit schnellen Bewegungen erst Marie und dann Klaus den Bildschirm. „Schon mal was von ChatKIS gehört? Das ist ein …“ „Kommunikations-Intelligenz-System das eine wegweisende Entwicklung im Bereich der künstlichen Intelligenz und der digitalen Kommunikation darstellt“, unterbricht ihn der Weihnachtsmann. „Als eine Plattform, die auf fortschrittlichen Algorithmen und neuronalen Netzwerken basiert, ist KIS darauf ausgerichtet, die Effektivität und die Natürlichkeit menschenähnlicher Interaktionen in digitalen Umgebungen zu verbessern.“ Marie und Gabriel sehen den Weihnachtsmann mit offenen Mündern und hochgezogenen Brauen an. „Hä …? Aber …? Wie …?“ Klaus kann sich ein Grinsen nicht verkneifen, genießt noch einen Moment die Ahnungslosigkeit seiner Mitarbeiter und berichtet dann, dass er seit seinem FlyUSA-Pitch in New York mit dem pretono-Gründer Martin Behrlin in Kontakt geblieben ist. Der Präsentationsexperte hatte sich inzwischen als  „Large Language Model“-Spezialist etabliert und informierte in seinem Newsletter regelmäßig über die neuesten Entwicklungen in Sachen Künstliche Intelligenz. 

„Wenn wir ChatKIS richtig einsetzen, könnte das die Lösung sein, um das Wunschzettel-Übersetzungsbüro und die Kommunikationsabteilung des Weihnachtspostamtes mit repetitiven Aufgaben zu entlasten.“ Gabriel setzt zu einer Demonstration an, als plötzlich das XmasBook von Klaus klingelt. Es ist Champagna Zisch von CocaRola. Der Weihnachtsmann klickt auf den grünen Face-Zeit Annahmebutton und noch bevor er einen schönen guten Tag wünschen kann, dringt die schrille Stimme der Marketingleiterin an sein Ohr. „Weihnachtsmann Klaus, ich weiß, Sie sind ein viel beschäftigter Mann, also lassen Sie mich gleich auf den Punkt kommen. Ihre Präsentation in New York hat bei CocaRola großen Anklang gefunden. Wir wollen die WichtelApp mit den Prevloved Presents in unser Metaverse integrieren und neben dem virtuellen Austausch von Geschenken auch die Möglichkeit bieten, diese per Mausklick zu bestellen. Natürlich sind wir bereit, unsere Investmentsumme entsprechend anzupassen. Wieviel werden Sie dafür benötigen?“ Hilfesuchend blickt Klaus zu Gabriel, der bereits dabei ist, mithilfe seines XmasPhones die Kosten zu überschlagen. „Dafür benötigen wir mindestens noch einmal 400.000 XmasDollar“, antwortet der Erzengel. „Gut. Das sollte kein Problem sein. Bitte kommen Sie noch heute zu uns ins Headquarter, um die Details zu besprechen.“ Champagna Zisch beendet das Gespräch, ohne sich zu verabschieden. Klaus, Marie und Gabriel starren auf den nun schwarzen Bildschirm. Gabriel findet als erster seine Sprache wieder. „Klaus, du fliegst zu CocaRola. Marie und ich kontaktieren Martin Behrlin für ein ChatKIS- Seminar. Heute Abend treffen wir uns wieder hier für ein Update.“ Der Weihnachtsmann nimmt einen tiefen Atemzug, nickt langsam und macht sich auf den Weg zum Schlittenplatz, wo der ungeliebte Tekla XAE-12 gerade an der Ladesäule hängt. Ein Schwall klirrend kalter Luft schlägt ihm entgegen. „Noch fünf Minuten“, ruft ihm Ruprecht zu, während er mit einem Mikrofasertuch die Heckscheibe auf Hochglanz poliert und mit jeder Armbewegung eine kleine weiße Atemwolke ausstößt. 

Anstatt in der Kälte zu warten, beschließt Klaus, kurz in der Geschenkewerkstatt nach dem Rechten zu sehen. Er drückt sich durch den verwinkelten Gang, öffnet die schwere Holztür und noch während er jemanden laut „neeeeeein“ schreien hört, wird er unter einem Berg von Geschenken begraben. „Weihnachtsmann, alles in Ordnung?“ Findus streckt Klaus die Hand entgegen, um ihm wieder auf die Beine zu helfen. „Weihnachtsmann, so kann es nicht weitergehen. Wir müssen etwas unternehmen, bevor hier im wahrsten Sinne des Wortes alles zusammenbricht.“ Findus sieht seinen Chef mit flehenden Augen an. „Ich muss jetzt leider los. Wir besprechen das, wenn ich heute Abend zurück komme.“ „Wenn es dann nur nicht zu spät ist …“ 

Der Weihnachtsmann ist bereits auf dem Weg zurück zum Schlittenplatz und hört die letzten Worte seines Oberelfen nur noch leise nachhallen. Ungelenk steigt er in seinen Tekla XAE-12, reibt sich die kalten Hände und drückt auf Autopilot. Schön langsam findet er sich immer besser in dem absurden Schlitten zurecht – und auch wenn er es vor seinen Kollegen niemals zugeben würde, die Sitzheizung war wirklich ein Genuss. Kurze Zeit später landet er vor dem CocaRola Headquarter in Atlanta. Ein mehrköpfiges Empfangskomitee wartet bereits, um Klaus in den Sitzungssaal zu geleiten. Schnellen Schrittes bewegen sie sich durch die mächtige gläserne Eingangshalle, vorbei am Weihnachtstruck, den Klaus bereits aus den zahlreichen Werbefilmen kennt, die er in den vergangenen Jahren mit CocaRola gedreht hat. Zeit, sich das Gefährt und die zahlreichen Exponate überdimensionaler CocaRola Statuen anzusehen, hat er allerdings keine. Klaus muss sich ranhalten, um mit seiner Delegation Schritt halten zu können. Nach etwa fünf Minuten, in denen sie durch lange Gänge gehetzt und mit unterschiedlichen gläsernen Aufzügen in die obersten Stockwerke vorgedrungen waren, darf Klaus an einem überdimensionalen Besprechungstisch Platz nehmen. Mit einem leisen Seufzer lässt er sich in einen der frei schwingenden Sessel fallen. Noch bevor er die vor ihm aufgetürmten Getränkedosen begutachten kann, landet ein dicker Stapel Papier auf dem dunkelbraunen Mahagoni-Holztisch. 

„Weihnachtsmann Klaus, wie schön, dass Sie es so schnell zu uns gefunden haben.“ Chamapagna Zisch tänzelt leichtfüßig rund um den Besprechungstisch und nimmt Klaus gegenüber Platz. In ihrem roten Kostüm sieht die Marketingleiterin beinahe wie ein Mitglied der Weihnachtsfamilie aus. Ob das wohl ihre Absicht war? Bevor Klaus weiter darüber nachdenken kann, reicht ihm Champagna Zisch einen schweren, mit ihren Initialen gravierten Montnoir-Füller. „Unterschreiben Sie hier, hier, hier und hier!“ Sie tippt mit dem Zeigefinger auf unterschiedliche Stellen des Dokuments, um ihm gleich darauf einen weiteren Stapel zu überreichen. „Und bitte hier, hier und hier.“ Klaus ist überfordert. „Ich dachte, wir wollten erst noch die Details besprechen?“ „Keine Zeit, wir müssen sofort loslegen, damit wir das ROI in der aktuellen Weihnachtssaison noch maximieren können. Hier und hier brauchen wir dann nur noch ihr Kürzel.“ Der Weihnachtsmann beginnt zu schwitzen. Er hätte seinen Rechtself Justus mitnehmen sollen. Warum begab er sich nur immer wieder allein in derartige Situationen? Was war nochmal dieses ROI? Irgendwo war ihm diese Abkürzung schon einmal begegnet. Er muss jetzt wohl darauf vertrauen, dass CocaRola als langjähriger Partner der Weihnachts-Gmbh mit den besten Absichten handelt. Klaus setzt seine drei Kreuze und blickt in das Gesicht einer strahlenden Champagna Zisch. „Fantastisch, somit ist die Integration der WichtelApp in unser Metaverse beschlossene Sache. Meine Assistentin wird Ihnen eine Vertragskopie zukommen lassen.“ Sie schnappt sich den Stapel Dokumente und verschwindet so schnell aus dem Besprechungsraum, wie sie gekommen war. 

„Tradition und Magie, kein Raum für KI!“ „Mit Liebe und mit Leichtigkeit, KI, sei fern zur Weihnachtszeit!“ „Weihnachtszauber, schön und fein, KI, sei fern, so soll es sein!“ Der Weihnachtsmann spitzt die Ohren. Er befindet sich gerade im Landeanflug auf den Nordpol 1, als die Rufe ins Cockpit des Tekla XAE-12 dringen. Rasch wirft Klaus einen Blick aus dem Fenster. Vor der Geschenkewerkstatt hat sich eine Elfenschar versammelt. Rhythmisch stoßen die Weihnachtshelfer selbstbemalte Schilder in die Luft, während ihr Anführer immer wieder neue Parolen durch ein Megaphon brüllt. „Für Hand und Herz, nicht kalt und starr, Roboter raus, das ist doch klar!“ „Kein Roboterblick, kein kühler Ton, für echte Freude stehen wir schon!“ „Gemeinsam stark, für Liebe und Sinn, Roboter raus, für echten Gewinn!“

Klaus klettert so schnell er kann aus seinem Gefährt und stürzt vom Schlittenplatz zur Geschenkewerkstatt. „Findus, was ist hier los?“ Sichtlich hin und her gerissen löst sich der Oberelf aus der Menge. „Weihnachtsmann, es tut mir leid. Du weißt, ich bin immer auf deiner Seite, aber in diesem Fall muss ich meinen Elfenkolleginnen und -kollegen Recht geben.“ „Womit musst du ihnen Recht geben?“ Klaus kann das Beben in seiner Stimme nicht unterdrücken. „Dass es so nicht mehr weitergehen kann. Durch die WichtelApp ertrinken wir förmlich in einer Flut von Preloved Presents und jetzt haben wir auch noch erfahren, dass wir künftig mit Roboter-Elfen und künstlicher Intelligenz arbeiten sollen. Digitalisierung schön und gut, aber das geht zu weit. Der Zauber der Weihnacht wird durch all diese Technologie und den schnellen, unpersönlichen Fortschritt bedroht.“ Klaus sieht die Besorgnis in Findus' Augen. Er setzt sich auf die handgeschnitzte Holzbank vor der Geschenkewerkstatt und nimmt sich einen Moment, um die Worte zu verdauen. 

Wenige Augenblicke später wird er schon wieder aus seinen Gedanken gerissen. „Weihnachtsmann, du musst sofort kommen!“ Klaus hatte Marie und Gabriel gar nicht kommen sehen. „Los, du musst mitkommen, schnell!“ Noch bevor Klaus reagieren kann, haben ihm die beiden seine Speed-Ski angeschnallt und deuten ihm, ihnen zu folgen. Schon wieder muss sich Klaus beeilen. Er kann es kaum erwarten, dass dieser Tag ein Ende nimmt. Obwohl Klaus ein wirklich guter Skifahrer ist, kann er mit den beiden kaum mithalten. Als er vor dem weihnachtlichen Innovationszentrum abschwingt, haben Marie und Gabriel ihre Speed-Ski bereits sicher im Ski-Depot verstaut. Während er sich von seinen Skiern befreit, bekommt er von den beiden ein kurzes Briefing. Klaus nickt als Zeichen der Zustimmung und Marie öffnet leise die Eingangstür. Vorsichtig schleicht das Trio bis ans hintere Ende des langen, hell beleuchteten Ganges. Um nicht entdeckt zu werden, müssen sie die letzten Meter auf allen Vieren unter einer Fensterwand entlang kriechen. Endlich angekommen drücken sie sich in eine Ecke. „Shhh!“ Mit einer schnellen Bewegung führt Marie den Zeigefinger zum Mund und tippt sich dann an ihr linkes Ohr.  

„Uns reicht’s! Niemand fragt uns, was wir wollen oder ob wir Verbesserungsvorschläge haben. Ab sofort sind wir im Streik.“ Als hätten sie es einstudiert, verschränken Wunscharia aus dem Wunschzettel-Übersetzungsbüro, Korresponda aus der Kommunikationsabteilung des Weihnachtspostamtes und Präsentia aus der Geschenkewerkstatt im gleichen Moment die Arme vor der Brust. „Ihr solltet eure elfischen Geheimversammlungen an einem verborgenen Ort abhalten. Um Diskretion zu wahren, könntet ihr verschlüsselte Codes in eure Kommunikation integrieren. Ein passendes Geheimzeichen, um das nächste Meeting anzukündigen, könnte ebenfalls hilfreich sein. Ihr könntet zum Beispiel eure Mützen verkehrt herum aufsetzen.“ Der Weihnachtsmann kann nicht glauben, was er da eben gehört hat. Gibt Berufung Bürgertum Guru Matthias Schlaumann seinen Elfen da gerade tatsächlich so etwas wie Gewerkschaftstipps? „Um euren Forderungen Nachdruck zu verleihen, könntet ihr eine elfische Pausen-Protest-Parade, einen musikalischen Streik-Flashmob oder eine weihnachtliche Blockade der Geschenkewerkstatt planen. Gerne könnt ihr hierfür einen Workshop bei mir buchen und ich bringe euch bei, wie ihr eure Forderungen selbstbewusst und einheitlich präsentiert.“ Der Weihnachtsmann hat genug gehört. „Dieser Mistkerl! Umsatz, Umsatz, Umsatz ist wohl das einzige, was der im Kopf hat.“ Er gibt Marie und Gabriel ein Zeichen zu verschwinden. Um Schlaumann werden sie sich später kümmern. Jetzt hat erst einmal das Wohl der Elfen oberste Priorität.   

Als Klaus, Marie und Gabriel im Besprechungsraum des Weihnachts-Gmbh-Headquarters ankommen, wartet Himmelspförtner Petrus bereits auf sie. „Die da oben haben mich geschickt.“ Kopfschüttelnd hält er ihnen einen zerknüllten Zettel unter die Nase. „Wenn wir nicht schnell handeln, dann war’s das für uns und die da oben übernehmen das Weihnachtsbusiness.“ „Die Weihnachtswunschliste: Forderungen für ein elfenwürdiges Arbeitsleben!?“ Ungläubig liest Marie den Titel auf dem Zettel vor und sieht Petrus dabei fragend an. „Die da oben haben von der Geschenkeflut Wind bekommen und einen Arbeitsinspektor geschickt. Der hat den Zettel in der Geschenkpapier-Station entdeckt.“

  1. Elfische Teilzeit: 30-Stunden-Woche bei zehn Prozent mehr Gehalt, um mehr Zeit für Erholung, Familie und persönliche Interessen zu haben. 
  2. Elfische Meditation: Täglich dreimal fünf Minuten Extrapause zum Stressabbau mit einem ausgebildeten Meditations-Elfen.
  3. Elfisches Wellnessprogramm: Weihnachtliches Spa mit Whirlpool, Sauna und Massageliege zum Entspannen nach der Arbeit.
  4. Elfische Stolper-Versicherung: Stolpergeld für jedes unerwartete Hindernis in Geschenkform. 
  5. Elfische Zuckerstangen-Vorsorge: Kostenlose Zahnpflege und zuckerfreie Alternativen während der Arbeitszeit. 
  6. Elfische Mode-Zulage: Für festliche Arbeitskleidung während der Feiertage. 
  7. Elfischer Weihnachtszauber: Handwerk bleibt Handwerk. Roboter und KI haben im Weihnachtsbusiness nichts zu suchen. 

Marie dreht den Zettel um. 

  • 20. Dezember: Kunstinstallation aus handgefertigten Geschenken zur Werkstatt-Blockade 
  • 21. Dezember: Anti-KI-Rap-Battle statt weihnachtlicher Arbeitsmusik 
  • 22. Dezember: Streiche-Wettbewerb zur Roboter-Verlangsamung 
  • 23. Dezember: Weihnachtliches Plätzchen-Sit-In mit süßer Backstation
  • 24. Dezember: Einpackparty mit Gasluftballons statt Geschenkpapier

„Das ist ein Streik-Countdown.“ Marie reicht dem Weihnachtsmann den Zettel. Im Besprechungsraum des Xmas-Digitalisierungsteams wird es mit einem Mal unheimlich still. Minutenlang starren Klaus, Petrus und Marie schweigend auf das Forderungsschreiben. Klaus hat das Gefühl, seinen eigenen Herzschlag hören zu können. Plötzlich durchbricht das emsige Tippen von Gabriel die irritierende Ruhe. Seine Finger fliegen nahezu über das Keyboard von Klaus’ XmasBook. „Dann lasst uns mal sehen, was ChatKIS so alles drauf hat!“ Mit einer theatralischen Handbewegung drückt Gabriel die Enter-Taste. Petrus, Klaus und Marie versammeln sich hinter dem Erzengel und blicken nun ebenfalls konzentriert auf den Bildschirm, auf dem nun wie von Zauberhand Texte, Tabellen und Codezeilen erscheinen. „Martin hat uns in seinem ChatKIS-Seminar gezeigt, wie man einen Megaprompt verfasst.“ Gabriel deutet auf die umfangreiche Anweisung, die er zur Generierung des KI-Textes eingegeben hat. „Hier habe ich Ideen zur Optimierung unserer Workflows und Logistikprozesse ausarbeiten lassen. Außerdem hat ChatKIS einen CSS-Code für eine interaktive Präsentation erstellt, die die Elfen wieder auf Kurs bringen soll. Wir müssen den Code lediglich in unsere Präsentationssoftware kopieren, ein paar kleine Anpassungen vornehmen und per Shared Link versenden.“ 

„Na dann, worauf wartest du noch?“ Klaus gibt das Startsignal und nur wenige Minuten später hört man die Smartphones der gesamten Weihnachts-GmbH im Akkord bimmeln. Mittels Analysetool beobachtet das Xmas-Digitalisierungsteam, wie sich die Elfen durch das Einleitungsvideo zum Thema „Unterstützung, nicht Ersatz“, das Gabriel mit dem Video-KI-Tool Symphonia erstellt hat, die Logistik-Simulationen „Effizienz und Entlastung“, die Best-Practice-Beispiele „Tradition und Moderne im Einklang“ sowie das Wissensquiz „Chancen durch Innovation“ klicken. Ohne ein Wort zu wechseln, starren Petrus, Klaus, Gabriel und Marie auf den Bildschirm. Nach etwa einer Stunde liegt die Öffnungsrate der Präsentation bei fast 100 Prozent. Klaus hält die Spannung nun nicht mehr aus. Er springt auf und läuft durch die verwinkelten Gänge in Richtung Geschenkewerkstatt. Schwungvoll öffnet er die Tür. Umzingelt von tausenden Preloved Presents findet er dort seine Elfencrew versammelt, die ihn nun erwartungsvoll ansieht. 

„Meine lieben, treuen Elfen.“ Wieder kann Klaus das Zittern in seiner Stimme nicht unterdrücken. „Ich stehe heute hier, nicht nur als euer Weihnachtsmann, sondern auch als jemand, der eure Sorgen und Ängste versteht. All die Neuerungen, von der WichtelApp über ChatKIS bis hin zu den Roboter-Elfen, können das Gefühl vermitteln, dass unser geliebter Weihnachtszauber in Gefahr ist. Aber ich versichere euch: Das wird nicht passieren, denn wir werden …“ „Weihnachtsmann, wir glauben dir.“ Findus springt geschickt von einem Geschenk zum anderen, bis er bei Klaus ankommt. Er stellt sich auf ein besonders großes Päckchen, um dem Weihnachtsmann direkt in die Augen sehen zu können. „Die Message deiner Präsentation ist bei uns angekommen. Wir werden ChatKIS einsetzen, um die Kollegen im Wunschzettel-Übersetzungsbüro und in der Kommunikationsabteilung des Weihnachtspostamtes bei repetitiven Aufgaben zu entlasten. Und wenn Marie mit ihrem 3D-Drucker wirklich noch mehr Roboter-Elfen drucken kann, werden wir sie zur Automatisierung in der Verpackungsabteilung stationieren, um mehr Raum für Kreativität und Handwerk in der Geschenkewerkstatt zu schaffen. Aber sieh dich nur um! Es gibt keinen Platz für all die Preloved Presents, die hier im Minutentakt bei uns eintreffen.“ „Doch, den gibt es!“ Knecht Ruprecht bahnt sich seinen Weg durch die Elfenmenge. „Ab sofort verfügen wir mit der WichtelApp nicht nur über Preloved Presents Matching-Schnittstellen zu cBay, willbesitzen und Mamazon CRIME, wir sind auch an deren Lager- und Versandlogistik angebunden. Unsere Verpackungsmuster habe ich bereits als Vorlage hinterlegt. Die Geschenkewerkstatt ist also wieder exklusiv für unser Kunsthandwerk reserviert.“ Verschmitzt verbeugt sich Ruprecht vor der Elfenmannschaft, die sofort in frenetischen Jubel ausbricht. Weihnachtsmützen fliegen hoch in die Luft und die Elfen liegen sich freudig in den Armen. Klaus klopft seinem treuen Gefährten anerkennend auf die Schulter. „Na, dann bleibt mir wohl nur noch eines zu sagen: Fröööööhliche Weihnachten!“ 

Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, wie Weihnachtsmann Klaus und sein Team in die Welt von ChatGPT & Co einzutauchen, dann haben wir hier ein paar hilfreiche Informationen zu den wichtigsten Basics. Außerdem verraten wir Ihnen, wie Sie dieses spannende Tool optimal für Marketing und Vertrieb nutzen können. Klicken Sie sich rein!

Übrigens: Hier können Sie noch einmal die ersten beiden Abenteuer von Weihnachtsmann Klaus und seinen Freunden erleben. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Schmökern!

👉🎅🏻🚀 Der Weihnachtsmann und die Digitalisierung 

👉🎅🏻💻 Der Weihnachtsmann und das Metaverse