Diese 4 Formeln führen zum Präsentationsziel

07.10.2020

„Eine gute Rede hat einen guten Anfang und ein gutes Ende – und beide sollten möglichst dicht beieinander liegen.“ Dieses Zitat von Mark Twain bringt es auf den Punkt. Das ergaben sogar Untersuchungen die belegen, dass man sich besser an den Anfang und das Ende als an den Mittelteil einer Präsentation erinnert (Primacy-Recency-Effekt). Der Aufbau und die Struktur einer erfolgreichen Präsentation sind daher nicht zu unterschätzen. Wie man den roten Faden nicht verliert und welche simplen Formeln und Modelle dabei helfen können individuelle Präsentationsziele zu erreichen, verraten wir jetzt!

Sie können der sympathischste Redner mit den schönsten Folien sein, wenn die Abfolge Ihrer Präsentation nicht klar nachvollziehbar ist, wird diese nicht den gewünschten Erfolg erzielen. Aus diesem Grund sollten Sie sich bereits vor der Gestaltung Ihrer Slides Gedanken über die Struktur, den Präsentationsaufbau und das Ziel der Präsentation machen.

Die Grundstruktur für Präsentationen

Präsentationen können je nach Sachverhalt unterschiedlich aufgebaut sein, basieren in der Regel aber auf der selben Grundstruktur. So beginnt eine übersichtliche Präsentation mit der Einleitung, auf die Hauptteil und Schluss folgen. Dabei sollte das jeweilige Thema vorteilhaft eingebettet werden. Um den Prozess der Aufbau- und Ziel-Findung zu vereinfachen, kann es helfen sich an bewährten Modellen und Formeln zu orientieren. Wir haben vier Modelle für Sie zusammengefasst!

#1 SIE-FORMEL

Die SIE-Formel unterstützt Sie dabei Ihre Adressaten zu analysieren und Ihre Präsentation intentional auf das jeweilige Publikum vorzubereiten. Eine exakte, möglichst messbare Zielformulierung ist dafür Voraussetzung. Diese wird allerdings häufig vernachlässigt. Folgende Schlüsselfragen können Ihnen dabei helfen ein konkretes Ziel zu definieren:

  1. Wie soll das Resultat der Präsentation aussehen?
  2. Was soll das Publikum nach der Präsentation denken bzw. tun?
  3. Worüber soll das Publikum informiert werden?
  4. Welcher Nutzen soll dem Publikum angeboten bzw. vermittelt werden?

Haben Sie Ihr Ziel formuliert, können Sie sich mithilfe der „SIE-Formel“ (Situation, Interesse, Eigenschaften) die Analyse Ihres Publikums vornehmen.

Situation: Wie groß wird ihr Publikum sein? In welchem Alter befinden sich Ihre Zuhörer? Welches Geschlecht haben Ihre Zuhörer?

Interesse: Was erwarten Ihre Zuhörer? Welche Einstellungen bringen sie mit? Welche Gemeinsamkeiten und Interessen lassen sich festlegen?

Eigenschaften: Überlegen Sie, welche Hintergründe Ihre Zuhörer mitbringen. Denken Sie zum Beispiel an Bereiche wie Bildung, Beruf und Vorwissen.

Je stärker Sie auf Ihr Publikum und dessen Erwartungshaltung eingehen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Botschaft ankommt.

#2 SMART-PRINZIP

Eine weitere Möglichkeit Ihr Präsentationsziel zu formulieren, bietet das SMART-Prinzip, das folgende Eigenschaften vereint: spezifisch, messbar, aktionsorientiert, realistisch, terminiert.

Spezifisch: Ihr Ziel sollte exakt den Punkt angeben, an dem Sie Ihre Präsentation ansetzen. Überlegen Sie hierfür, was Ihre Zuhörer nach Ihrer Präsentation wissen müssen.

Messbar: Setzen Sie nach der Präsentation zum Beispiel einen Bewertungsbogen ein und lassen Sie sich von unterschiedlichen Stellen Feedback geben. Wichtig: Achten Sie sowohl bei quantitativen als auch bei qualitativen Zielen darauf, dass der Erfolg messbar ist.

Aktionsorientiert: Erstellen Sie einen Plan über die Schritte, die für die Erreichung Ihrer Ziele einzuleiten sind. Notieren Sie zum Beispiel, welche Literatur Sie für Ihre Präsentation noch besorgen müssen.

Realistisch: Ihr Ziel sollte realistisch sein. Überlegen Sie, was im Zuge Ihrer Präsentation tatsächlich machbar ist und markieren Sie weniger wichtige Teil-Ziele, die Sie zum Beispiel aufgrund von Zeitdruck weglassen können.

Terminiert: Legen Sie fest, wann welches Teil-Ziel erreicht sein soll und planen Sie die einzelnen Präsentationsschritte zeitlich entsprechend ein.

#3 AIDA-MODELL

Wenn Sie im Zuge Ihrer Präsentation etwas verkaufen möchten, empfiehlt sich das AIDA-Modell. Dieses basiert auf vier Stufen die ein Interessent oder Kunde durchläuft, bis er sich für ein Produkt oder eine Dienstleistung entscheidet: Attention, Interest, Desire und Action.

Attract Attention: Wecken Sie mit interessanten Fragen Neugier, schockieren Sie mit spannenden Fakten oder erzählen Sie eine mitreißende Geschichte. Wie Sie das für den Start Ihrer Präsentation am besten umsetzen können, erfahren Sie HIER!

Maintain Interest: Nachdem Sie in der ersten Präsentationsphase die Aufmerksamkeit des potentiellen Kunden erregt haben, soll nun sein Interesse am Produkt oder der Dienstleistung geweckt werden. Damit Sie Ihren Zuhörer hierfür kontinuierlich bei der Stange halten, haben wir sechs Tipps für interaktive Präsentationen gesammelt.

Create Desire: Ist das Interesse am Produkt geweckt und der Wunsch nach dem Produkt im Unterbewusstsein des Konsumenten verankert, liegt es nun daran das Verlangen beim Kunden zu wecken, dieses Produkt zu besitzen. Liefern Sie hierfür anschauliche Beispiele mit den Vorzügen des Produkts oder der Dienstleistung oder wecken Sie den Kaufwunsch, indem Sie gezielt die Emotionen des Kunden ansprechen.

Get Action: Sobald das Kaufbedürfnis geweckt wurde, muss dies in eine Aktion, also den Kaufabschluss, übergeführt werden.

#4 AHA-EFFEKT

Zu guter Letzt kommen wir auf die eingangs erwähnte Organisation Ihrer Präsentation zurück. Diese lässt sich am besten nach dem bewährten AHA-Prinzip durchführen. Darunter versteht man die Aufteilung in Anfang, Hauptteil und Abschluss.

Anfang: Ein guter Anfang informiert über Anlass, Ablauf und Ziel der Präsentation und weckt idealerweise Neugierde auf das Thema.

Hauptteil: Im Hauptteil ist eine klar strukturierte, verständlich formulierte Argumentationskette essentiell. Der rote Faden ermöglicht es dabei nicht nur dem Publikum zu folgen, sondern hält auch Sie davon ab während Ihrer Präsentation abzuschweifen.

Abschluss: Erfahrungsgemäß bleibt der Schluss am besten im Gedächtnis. Fassen Sie die wesentlichen Erkenntnisse Ihres Vortrags daher am Ende noch einmal zusammen. Greifen Sie dafür Ihre Anfangsthese bzw. -frage erneut auf und beantworten Sie diese. Im Zuge dessen können Sie auch einen Blick in die Zukunft werfen und künftige Chancen skizzieren, um eine Diskussion anzuregen. Tipp: Kürzen Sie gegebenenfalls den Hauptteil, um ausreichend Zeit für einen einprägsamen Abschluss zu generieren.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Erstellen Ihrer nächsten Präsentation!

PS: Hilfreiche Tipps und Tricks für außergewöhnliche Slides finden Sie HIER!